Faszination Weltflucht

Fantasy-Autoren wie J. R. R. Tolkien wird oftmals Eskapismus und konservatives Gedankengut zugesprochen. Das Genre boomt trotzdem – besonders auf TikTok.

Illustration von Tolkien und seinen Charakteren aus
J. R. R. Tolkien und seine Charaktere aus „Der Herr der Ringe“ in einer Illustration von 1974. Illustration: Look and Learn/Bridgeman Images

Es war ein schnell hingekritzelter Satz, notiert Anfang der 1930er Jahre an der Fakultät für Geschichte und Literatur in Oxford, der das literarische Genre Fantasy entscheidend prägen sollte. Der Satz lautete: „In einem Loch im Boden, da lebte ein Hobbit.“ Geschrieben hatte ihn ein junger Dozent, der britische Philologe John Ronald Reuel Tolkien. Im Jahr 1937 stellte er diese Worte an den Anfang seines Kinderbuchs „Der Hobbit oder Hin und zurück“. Das Buch führt die Lesenden auf den fiktiven Kontinent Mittelerde und damit in ein komplexes Paralleluniversum voller Fabel­wesen und Magie, für das ­Tolkien eigene Sprachen, Mythologien und Landkarten entwickelte und das später zum Schauplatz für seine berühmte Romantrilogie „Der Herr der ­Ringe“ (1954/1955) werden sollte.

Aus der Geschichte um einen Ring, der allmächtige Kräfte verleiht, ist seitdem eine extrem mächtige Industrie hervor­gegangen: In den 1960er Jahren löste ­Tolkiens Epos vor allem in den USA einen Hype aus. ­Tolkiens Bücher beeinflussten viele Schreibende und Filmschaffende sowie Bands wie Black ­Sabbath und Led ­Zeppelin. In Deutschland legten die Romane die Grundlage für das neue literarische Genre High Fantasy – also Plots mit magischen Elementen, die in eigens aufwendig konstruierten Welten spielen. Durch die ikonischen Verfilmungen von Regisseur ­Peter ­Jackson Anfang der 2000er Jahre erreichten die Geschichten über Hobbits, Zwerge und Elfen dann endgültig den Mainstream.

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Tolkien: Die wahre Geschichte der Ringe

Donnerstag, 5.12.
— 20.15 Uhr
bis 4.3.25 in der
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