Nur zu gerne würde ich hier von unserer Heidelbeerernte im vergangenen Herbst berichten. Davon, wie wir bei klarer Berg-luft die Hänge des Kleinwalsertals rauf- und runterkraxelten, Sonnenstrahlen im Gesicht, den Saft der wilden Beeren auf den Lippen. Ich würde davon schwärmen, wie wir geduldig unsere Körbchen füllten, anschließend ein fruchtiges Festmahl veranstalteten und die restliche Ernte einfroren für den langen Winter. Aber – ach! – wir leben in Berlin. Von Waldheidelbeeren können wir – anders als etwa die Österreicherin Verena Heim aus der „Zu Tisch“-Sendung über das Tal im Bundesland Vorarlberg – nur träumen.
Zum Glück gibt es seit einiger Zeit im Supermarkt diese riesigen Zucht-Blaubeeren. Die haben mit ihren wild wachsenden Schwestern zwar ungefähr so viel zu tun wie ein Almöhi mit einem Icke-Berliner, aber immerhin: Die Hälfte der Beeren (frisch oder gefroren) zerdrücken, damit der Saft austritt. Anschließend alle Heidelbeeren mit dem Mehl und der Milch verrühren. Bergkäse reiben oder in Würfel schneiden und untermischen. In einer Pfanne die Hälfte der Butter aufschäumen und die Masse portionsweise mit einem Löffel hineingeben. Leicht anbacken, Küchlein nach etwa zwei Minuten mit Kristallzucker bestreuen, die restliche Butter dazugeben, wenden und nochmals mit Kristallzucker bestreuen und fertig braten. Die Küchlein mit glatt gerührtem Sauerrahm servieren. An Guata!
Zutaten für 4 Portionen
• 380 g Heidelbeeren
• 150 g Bergkäse (6 Monate gereift)
• 100 g Mehl
• 50 ml Milch
• 2 EL Butter zum Braten
• Kristallzucker nach Belieben
• Sauerrahm zum Servieren
Tipp: Mit geriebenem Bergkäse werden die Küchlein einheitlich dunkellila, mit gewürfeltem Käse bekommen sie helle Flecken.
