Kässpätzle aus dem Schwabenland

Jenny Hoch, Chefredakteurin, begibt sich beim Kochen gerne auf geschmacksintensive Reisen durch Europa. Für dieses Rezept hat sie sich extra ein neues Gerät angeschafft: einen Spätzlehobel. Er wird sicherlich nicht ungenutzt im Schrank verschwinden.

Foto: Meike Bergmann

Berlin, heißt es, sei längst von Schwaben übernommen worden. Insbesondere der Prenzlauer Berg sei nicht mehr der wilde Osten, sondern ein wohlgeordnetes Ländle. Ein Klischee, in dem gleichwohl ein Fünkchen Wahrheit steckt. Kulinarisch sind Spuren der Zugezogenen aus dem Südwesten allgegenwärtig: schwäbische Backwaren, Maultaschen, Käsespätzle – wer Lust auf deftige Spezialitäten hat, wird in der Hauptstadt problemlos satt. Das ist auch der Grund, warum ich Spätzle noch nie selbst gemacht habe. Ein Versäumnis, wie sich beim Nachkochen dieses Rezepts aus der „Zu Tisch“-Sendung herausgestellt hat. Doch Achtung: Unter Schwaben tobt ein Glaubenskrieg über die richtige Zubereitungsart. 

Bei Familie Stietz aus Waiblingen im Remstal werden Spätzle jedenfalls wie folgt zubereitet: Spätzlemehl und Salz in eine Schüssel geben. Eier und Wasser mit einem Kochlöffel nach und nach unterschlagen. Den Teig so lange rühren, bis er zäh vom Löffel fließt. In einen großen Topf mit kochendem Salzwasser den Teig portionsweise durch eine Spätzlepresse (oder einen Spätzlehobel) drücken. Wenn die Spätzle nach wenigen Minuten oben schwimmen, mit einem Schaumlöffel herausnehmen und in eine Auflaufform legen. Beide Käsesorten gerieben auf die Spätzle verteilen und die Sahne darüber gießen. Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad den Käse für 15–20 Minuten gratinieren lassen. Guada Abbedid!

Zutaten für 4 Portionen

• 400 g Mehl (am besten spezielles, etwas gröberes Spätzlemehl)

• 4 Eier

150–200 ml Wasser

• 2 TL Salz

• 100 g Emmentaler Käse

• 100 g Edamer Käse

• 200 g Sahne

Tipp: Im Allgäu wird dieses Gericht mit Bergkäse und Röstziebeln zubereitet, die Spätzle sind kürzer und heißen Knöpfle – ausprobieren!

Zu Tisch: Schwabenland

 Esskulturdoku

TV ab Sonntag, 6.2. — 18.25 Uhr  

Mediathek bis 6.5. verfügbar