Piemont

Zwischen Hügeln Kulinarisch gilt die Region als Schatzkammer Italiens. Sogar der Reis fürs Risotto wächst auf großen Flächen.

Versteckte Schätze: Die Felder und Wälder rund um die Burg Castello di Serralunga in Alba bergen feinste Dalikatessen. Foto: Nico de Pasquale / Getty Images
Versteckte Schätze: Die Felder und Wälder rund um die Burg Castello di Serralunga in Alba bergen feinste Dalikatessen. Foto: Nico de Pasquale / Getty Images

Wo Genießergaumen aus dem Vollen schöpfen: Das Piemont, die Berg- und Hügel-Gegend, die an Frankreich, die Schweiz und die italienische Küstenregion Ligurien angrenzt, gilt als kulinarisch verheißungsvollste Region Italiens. Hier finden nicht nur Weinkenner und Pastafans ihr Glück. Traditionell aufgetischt werden Delikatessen wie die Käsevarianten Toma und Taleggio sowie Schnecken, zartes Rindfleisch und Zander aus dem Lago Maggiore. Dazu servieren einheimische Köchinnen und Köche Naturschätze, die sich beim Spaziergang durch Wald und Wiesen finden lassen: Trüffel, Haselnüsse, Mais, Oliven, Edelkastanien, Kirschen und mehr wachsen im Piemont an teils sehr verborgenen Stellen.

Die Piemontesen bauen zudem eine Spezialität an, die viele wohl in erster Linie mit Asien verbinden: Reis. Entlang der Po-Ebene erstreckt sich das größte Reisanbaugebiet Europas. Zwar kann Norditalien mengenmäßig nicht mit den asiatischen Exporteuren mithalten. Doch die kilometerlangen Bewässerungsgräben, die große Areale von Mai bis September mit glänzendem Wasserschimmer überziehen, überraschen vielleicht den ein oder anderen Besucher, der in Italien vor allem Weinberge vermutet. Risottoliebhabern dürfte das Wasser im Mund zusammenlaufen, denn im Piemont  – wörtlich „am Fuße des Berges“ – wachsen die für das Gericht typischen Sorten Vialone Nano, Carnaroli und Arborio. Klassischerweise gehört Weißwein ins Risotto, doch im Piemont passt auch der rote Barolo der gleichnamigen Gemeinde dazu. Überhaupt ist die Region nicht nur wegen ihrer grünen Hügel und der zahlreichen wilden Bergseen beliebt, auch die Dörfer und Städte sind einen Besuch wert: Alba etwa, weltweit für seine weißen Trüffel bekannt, und Turin, die belebte Hauptstadt der Region. Wer statt Trüffel-Risotto doch lieber frische Nudeln verspeist, wird selbstverständlich auch fündig – etwa mit Pasta aus Kastanienmehl. Buon appetito!

Die Sendung auf Arte

Die vierteilige Dokureihe „Köstliches Piemont“ gibt es ab Sonntag 1.9. um 18:25 Uhr bei ARTE und jeweils 30 Tage lang in der Mediathek.

Pastagna mit Porree-Sahne-Soße. Foto: Antonia Hrastar
Pastagna mit Porree-Sahne-Soße. Foto: Antonia Hrastar

Ich wollte nicht derjenige in unserer Familie sein, der die Tradition beendet.

Marco Bozzolo, Kastanienbauer

Pastagna mit Porree-Sahne-Soße

für 4 Personen

Für den Teig

  • 600 g Weizenmehl
  • 300 g Kastanienmehl
  • 5 Eier
  • 2 Löffel Olivenöl
  • 1 Glas lauwarmes Wasser

Für die Soße

  • 2 Porreestangen
  • 500 ml Sahne
  • 100 g geriebener Parmesan
  • Salz, Pfeffer

 

  1. Weizen- und Kastanienmehl vermengen, auf einem Holzbrett verteilen, ein Loch in die Mitte drücken.
  2. Eier darin aufschlagen, mit einer Gabel verrühren. Öl zugießen, rühren, nach und nach das Mehl vom Rand beimischen. Dann mit den Händen kneten, nach und nach Wasser zufügen. 30 Minuten ruhen lassen.
  3. Teig in Scheiben schneiden und diese plattdrücken. Mit einer Nudelmaschine dünner pressen.
  4. Gewalzten Nudelteig auf ein mit Mehl bestreutes Holzbrett legen. Halbieren und mit der Nudelmaschine in gleichmäßige Streifen schneiden. 4 bis 5 Minuten in kochendem Wasser kochen.
  5. Den in Scheiben geschnittenen Porree in Olivenöl anbraten, salzen, pfeffern. Sahne darübergießen. Abgetropfte Nudeln zur Soße geben, rühren und mit Parmesan würzen. Servieren.

Das Kochvideo im Schnelldurchlauf gibt es bei Facebook.