Ja, wirklich, so kreativ ist die Küche Connemaras. Als Wahlberlinerin kommt für mich leider nur die Spree als Algenlieferantin infrage. Ich verzichte. Weil mir der Einsatz von Agar-Agar, der vegetarischen Gelierhilfe aus dem Supermarkt, zu simpel ist, gehe ich auf die Suche: Im Bioladen finde ich teures Seealgen-Pulver. Im Asia-Markt steht getrockneter japanischer Algensalat im Regal. Ich entscheide mich für Letzteren, ein bisschen Meeres-Abenteuer darf schon sein: Seealge 15 Minuten in Wasser einweichen, abgießen und langsam mit Milch und Sahne bei mittlerer Hitze 20 Minuten köcheln lassen. Gelegentlich umrühren, damit nichts anbrennt. Abkühlen lassen. Das Ei trennen, Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen. Eigelb, gesiebten Puderzucker und Vanilleextrakt vermengen. Die abgekühlte Seealgenmilch langsam durch ein Sieb zur Eigelbmasse gießen. Algen im Sieb ausdrücken, damit keine Flüssigkeit zurückbleibt. Eiweiß unterheben und vorsichtig verrühren. Pudding in Gläser füllen und zwei bis drei Stunden kühl stellen. Was soll ich sagen? Der leicht fischige Algengeschmack, den ich bei Sushi zu schätzen weiß, ist, nun ja, gewöhnungsbedürftig. Für den Hausgebrauch nehme ich lieber Agar-Agar. Aber bei meiner nächsten Irland-Reise koste ich das Original … Bain sult as!
Meeresfrüchte, mal ganz anders!
Zutaten für 4 kleine Portionen:
Pudding
• 10 g getrocknete Seealgen
• 4oo ml Milch
• 100 ml Sahne
• 1 Ei
• 1 Prise Salz
• 40 g Puderzucker
• 1 TL Vanilleextrakt
Topping
• Apfelmus oder Kirschkompott passen gut zu dieser irischen Panna-Cotta-Version und geben ihr eine säuerliche Frische