Käme ich von den Lofoten, säße ich dieser Tage an einem malerischen Fjord und würde Skrei am Lagerfeuer grillen. Eingemummelt in einen Norwegerpullover würde ich frische Pinselbüschelalgen mit feiner Trüffelnote auf die Filets des Winterkabeljaus streuen. Hach … Die Realität: Es ist Januar und ich sitze im grauen Berlin am Schreibtisch. Ein Lichtblick ist, dass jetzt auch die hiesigen Fischhändler Skrei im Sortiment haben. Der Name, lerne ich in der „Zu Tisch“-Sendung über die Inselgruppe nördlich des Polarkreises, kommt aus dem Altnorwegischen und bedeutet „wandern“. Es ist nämlich so, dass die Fische im Winter zum Laichen aus der eiskalten Barentsee in die vom Golfstrom verwöhnten Gewässer Nordnorwegens ziehen.
In meiner warmen Küche bereite ich die Filets wie folgt zu: Frühlingszwiebeln waschen, putzen und in Ringe schneiden. Die Granatapfelkerne aus der Schale lösen und beiseitelegen. Das Skreifilet in vier portionsgerechte Stücke teilen. In einer gusseisernen Bratpfanne einen Esslöffel der Butter erhitzen und die Filetstücke mit der Hautseite nach unten etwa vier Minuten anbraten. Die Frühlingszwiebeln dazugeben und mitbraten. Den Fisch wenden, erneut einen Esslöffel Butter hinzufügen, die Filets mit Salz bestreuen und für weitere vier Minuten bei reduzierter Hitze braten. Skreifilets herausnehmen und warmhalten. Den Rest der Butter in der Pfanne aufschäumen und die Algenflocken dazugeben. Bevor die Butter anfängt, braun zu werden, die Pfanne vom Herd nehmen und die heiße Algenbutter über den Fisch träufeln. Vor dem Servieren mit den Granatapfelkernen garnieren. Vel bekomme!
Zur Person
Jenny Hoch, Chefredakteurin
Skrei hat sie in den Wintermonaten schon öfter zubereitet. Neu war ihr die Kombi mit salzigen, nach Meer schmeckenden Algen und den frischen, süßen Granatapfelkernen. Ein Genuss!
Zutaten
Für 4 Portionen
• 800 g Skreifilet mit Haut (alternativ: Kabeljau)
• 4 Frühlingszwiebeln
• 3 EL Butter
• 5 g getrocknete Algen-flocken (z. B. Dulse)
• 1/2 Granatapfel
• etwas Salz
Tipp
Da Pinselbüschelalgen, auch „Trüffeltang“ genannt, bei uns kaum zu bekommen sind, kann man auf andere Algensorten wie Dulse ausweichen. Sie schmeckt allerdings nicht nach Trüffel, sondern leicht nach Bacon – passt ebenfalls gut zu Skrei.