Auf die Frage, wie sie die nahezu unerschöpfliche Widerstandskraft aufgebaut hätte, um sich beruflich zu behaupten, fand Christine Lagarde unlängst eine überraschende Antwort: beim Synchronschwimmen. In einem Interview mit der Wirtschaftswoche berichtete sie von ihrer Zeit im französischen Jugend-Nationalteam vom harten Training, das viel Selbstdisziplin verlangte, und von dem Versuch, Eleganz mühelos aussehen zu lassen. Ebenso ehrgeizig wie den Sport, und in den Augen vieler auch ebenso elegant, trieb Lagarde ihren beruflichen Aufstieg voran. Sie absolvierte mehrere Elitestudiengänge, war Vorsitzende einer großen Anwaltskanzlei und hatte hochrangige Regierungsposten in Frankreich inne. 2007 wurde sie unter Nicolas Sarkozy Wirtschafts- und Finanzministerin, 2011 gelangte sie als erste Frau an die Spitze des Internationalen Währungsfonds (IWF), ihren Landsmann Dominique Strauss-Kahn ersetzend, der unter anderem über einen Prostitutionsskandal gestolpert war. Bereits in dieser Position engagierte sie sich für mehr Gleichberechtigung.
Einen Kurs, den sie nach ihrem Amtsantritt als erste Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) im Jahre 2019 weiter fortsetzte. Eines ihrer zentralen Ziele sei es, so die Französin, das Thema Frauenförderung stärker an der einflussreichen Institution zu verankern. Dem Spiegel sagte sie: „Es liegt mir sehr am Herzen, mehr Frauen in der Finanzwelt zu sehen und ihnen Gehör zu verschaffen.“
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