Auch in dieser Saison werden die Italiener wieder viel Geduld mit ihren deutschen Nachbarn haben müssen. Denn Dolce Vita, das heißt für uns Teutonen ja auch, Cappuccino zu jeder Tages- und Nachtzeit zu ordern oder die eigenen Italienischkenntnisse mit einem forschen „due Espressos!“ unter Beweis zu stellen.
Einen weiteren Anlass für heimliches Augenrollen italienischer Kellner bieten die allseits beliebten Spaghetti Bolognese: Dieses Gericht existiert in Italien nicht. Richtig gelesen. Die „Bolo“ ist eine deutsche Erfindung, möglicherweise handelt es sich um einen Akt kultureller Aneignung italienischer Lebensart durch hungrige Studenten-WGs, wer weiß.
Jedenfalls: In Italien, besonders rund um die schöne Stadt Bologna, isst man Tagliatelle mit Ragù: Zwiebeln und Karotten würfeln. Staudensellerie klein schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln andünsten. Gemüse dazugeben und mitdünsten. Hackfleisch unterrühren und rundherum anbraten. Mit Wein ablöschen, passierte Tomaten dazugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Bei niedriger Temperatur mindestens eine Stunde köcheln lassen. Für den Nudelteig alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Mit Folie abdecken und 30 Minuten ruhen lassen. Teig dünn ausrollen und in ca. 1 Zentimeter breite Streifen schneiden. Die Tagliatelle zu kleinen Nestern formen und 2–5 Minuten kochen. Buon appetito!
Zutaten für circa 4 Portionen
• 2 Zwiebeln
• 2 Karotten
• 2 Stangen Staudensellerie
• 500 g Hackfleisch (Rind oder Rind und Schwein gemischt)
• 150 ml trockener Weißwein
• 500 g passierte Tomaten
• Salz, Pfeffer
• Olivenöl
Nudelteig:
• 400 g Mehl
• 4 Eier
• 1 Prise Salz
• 1 EL Öl (bei wenig Zeit: Tagliatelle schmecken auch gekauft gut …)
