»Die Distanz verringern«

Der Brite Tim Flach setzt Tiere vor der Kamera so in Szene, dass sie positive Emotionen wecken. Seine Porträtfotos sollen Betrachtende motivieren, sich stärker für das Wohl der Tiere einzusetzen. Ein Gespräch.

Porträt einer Taube vor schwarzem Hintergrund
Foto: Tim Flach

Zwischen zwei Studioproduk­tionen, bei denen er gerade seltene Katzen porträtiert, erzählt der Londoner Fotokünstler Tim Flach im Videocall, weshalb er am liebsten Tiere vor der Linse hat.

 

ARTE Magazin Herr Flach, wann haben Sie festgestellt, dass Tierportäts Ihr künstlerisches Metier sind?

Tim Flach Mich hat schon immer interessiert, wie wir Menschen zu den Mitbewohnern unseres Planeten stehen, wie viel oder wie wenig Respekt wir ihnen gegenüber aufbringen. Eines Tages wurde mir klar, dass unser Bild der Tiere besonders dadurch geprägt ist, wie nah oder fern wir ihnen sind. Haustiere sind den meisten Menschen naturgemäß näher als Wildtiere; sie werden gehegt und gepflegt, geliebt und wertgeschätzt. Tiere, die in freier Wildbahn leben, bekommen dagegen weit weniger Beachtung – viele von ihnen drohen inzwischen auszusterben. Vielleicht, dachte ich, kann man das Arten­sterben verhindern oder wenigstens ­bremsen, wenn man gefährdete Wildtiere ebenso aufwendig porträtiert wie Haustiere und sie dadurch mehr ins Blickfeld und ins Bewusstsein der Menschen rückt.

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Tierisch fotogen

5-tlg. Dokureihe

ab Sonntag, 5.5.
— 09.35 Uhr
bis 30.8. in der
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