Den fermentierten Klassiker – das gute alte Sauerkraut – kennt vermutlich jeder. Ähnlich dürfte es bei koreanischem Kimchi (aus fermentiertem Kohl) sein. Was mir nicht klar war: Im Prinzip lässt sich jedes Gemüse per Milchsäuregärung haltbar machen. Besonders gut klappt das bei härteren Sorten wie Karotten, Kürbis, Gurke, Aubergine, Zucchini, Zwiebel und Paprika. In den vergangenen Jahren ist ein echter Hype ums Fermentieren entstanden. Kein Wunder, denn die hübschen Einweckgläser voll buntem Gemüse sind nicht nur gesund, sondern auch sehr Instagram-tauglich. Für Familie Daupaj, die die „Zu Tisch“-Folge aus Südalbanien porträtiert, dürfte das Aussehen des vergorenen Gemüses eher keine Rolle spielen. Mehr als 200 Gläser wecken sie jeden Herbst ein – der Winter in der Bergregion ist lang, da ist vitaminreiche Kost überlebenswichtig.
Besonders schmackhaft ist dieses Rezept mit Ricotta: Die grüne Paprika waschen, Stiele und Kerne entfernen, aber ganz lassen. Mit Salz bestreuen und über Nacht stehen lassen. Den Knoblauch, die Chilis und die roten Paprikaschoten in kleine Stücke schneiden und mit dem Ziegen-Ricotta vermischen, dann die Butter unterrühren. Die Flüssigkeit der gesalzenen Paprika vom Vortag abschütten, die Schoten mit der Käsemischung füllen. Die Paprika sehr eng in die Gläser schichten und bis zum Rand mit Olivenöl auffüllen. Mit einem Schraubdeckel luftdicht verschließen. Vor dem Verzehr 10 bis 15 Tage fermentieren lassen. Danach können die Paprika im Kühlschrank für mindestens ein Jahr oder an einem kühlen und trockenen Ort circa drei bis sechs Monate aufbewahrt werden. Të bëftë mirë!
Für 3 Große Gläser:
• 2 kg kleine grüne Paprika
• circa 3 EL Salz
• 12 Knoblauchzehen
• 5–6 Chilis
• 6 kleine rote Paprika
• 1 kg Ziegen-Ricotta (alternativ normaler Ricotta oder Frischkäse)
• 100 g Butter
• 500 ml Olivenöl
Zur Person
Jenny Hoch, Chefredakteurin
„Turshi“ (auch „Torshi“ oder „Torschi“) bedeutet „sauer“ und ist in Südosteuropa, im Nahen Osten und in Kleinasien gleichermaßen beliebt – und ab sofort auch bei Familie Hoch in Berlin.