Zu Tisch: Ost-Rumänien

Viehzucht Die Traditionen im Hinterland der Schwarzmeerküste spiegeln sich bis heute in den Speisen der Region.

Tierisch: Neben dem Fleisch des eigenen Viehs gehören auch Milchprodukte in die Gerichte der Region.
Tierisch: Neben dem Fleisch des eigenen Viehs gehören auch Milchprodukte in die Gerichte der Region. Foto: Razvan Cornel Constantin / Alarmy Stock Photo

Wer beim Essen gern Kalorien zählt, sollte die rumänische Küche wohl besser meiden. Wer großen Hunger hat und Fleisch bevorzugt, ist in diesem Land wiederum genau richtig aufgehoben. Denn Fleisch gehört zu vielen Gerichten dazu – in Eintöpfen, als Klöße oder vom Grill. Saure Sahne und hausgemachter Frischkäse runden vieles ab, und auch Käse und deftige Maispolenta kommen auf den Teller. Paprika, Tomaten, Bohnen, Auberginen und Rübenblätter geben zusätzlich Geschmack. So geht nach einem rumänischen Grillfest wirklich niemand hungrig nach Hause.

Direkt an der Schwarzmeerküste, im Osten des Landes, kommen zudem Fischliebhaber auf ihre Kosten. An feinsandigen, breiten Stränden genießen auch immer mehr deutsche Touristen ihren Urlaub abseits der gängigen Urlaubspfade. Auf knapp 250 Kilometern erstreckt sich die rumänische Riviera, von der ukrainischen Grenze im Donaudelta bis zur bulgarischen Grenze im Süden. Wer dort Strandurlaub macht, muss nicht auf guten Wein verzichten, denn der wird in Rumänien reichlich produziert. Etwa der süße Tropfen Murfatlar, der perfekt zum Dessert passt.

Im Hinterland Ost-Rumäniens leben die meisten Menschen von der Viehzucht. In der Provinz Dobrudscha, im Grenzgebiet zwischen Südost-Rumänien und Nordost-Bulgarien, haben sich Angehörige der Aromunen, auch Mazedorumänen genannt, angesiedelt. Die Nachkommen der einstigen Bewohner der historischen Provinz Makedonien, die zur Zeit des Römischen Reichs bestand, findet man ansonsten noch in Griechenland, Albanien, Mazedonien und Süd-Bulgarien. Bis heute pflegen die Aromunen ihre ursprüngliche Lebensweise. Viele schlachten ihre Tiere selbst, produzieren eigenen Käse und lassen große Kochtöpfe über offenem Feuer lodern. Dutzende von Ziegen melken die Viehhirten in Handarbeit auf ihren Feldern, auf denen inzwischen mancherorts gigantische Windräder stehen – als unübersehbare Zeichen der Moderne.

Die Sendung auf Arte

Die Esskulturdoku „Zu Tisch: Ost-Rumänien“ gibt es am Sonntag 5.5. um 18:25 Uhr bei ARTE und bis 3.6. in der Mediathek.

Quiche mit Rübenblättern.
Quiche mit Rübenblättern. Foto: Antonia Hrastar

Nur wenn der Teig ganz dünn ist, hat die Quiche den richtigen Geschmack.

Elena Migit, Viehhirtin

Quiche mit Rübenblättern

für eine Form mit 26 cm Durchmesser

Mürbeteig:

  • 375 g Mehl
  • 1 TL Salz
  • 200 ml lauwarmes Wasser

Füllung:

  • 750 g Rübenblätter (alternativ Spinat)
  • 1 Zwiebel
  • Olivenöl
  • Salz, Pfeffer
  • 200 g Schafskäse
  • Butter für die Form
  • Semmelbrösel

 

  1. Mehl in eine Schüssel sieben, Salz und Wasser zugeben, verkneten. Ruhen lassen.
  2. 3 Liter Wasser mit Salz kochen, Rübenblätter putzen, 3 Minuten blanchieren. Abgießen, kalt abschrecken, abtropfen lassen. Blätter ausdrücken, klein schneiden.
  3. Zwiebel abziehen, würfeln. Öl erhitzen, Zwiebel andünsten. Rübenblätter zugeben, salzen, pfeffern. Schafskäse zerbröseln, unterheben. Abkühlen lassen. Backofen auf 180 Grad vorheizen.
  4. Teig in 9 Stücke teilen. Je 3 Teile auf bemehlter Arbeitsfläche auf 10 Zentimeter Durchmesser ausrollen. Den ersten Teig mit Öl bestreichen, den zweiten Teig darauflegen, festdrücken. Öl darauf verteilen, den dritten Teig auflegen, andrücken. Zu einer dünnen Teigplatte ausrollen.
  5. Quicheform einfetten, mit Semmelbrösel bestreuen. Den Teig hineinlegen, einen Rand überlappen lassen. Die Hälfte der Füllung hineingeben. Weitere 3 Teigstücke wie oben ausrollen. Auf die Füllung legen, restliche Rüben-/Spinatmasse darauf verteilen. Letzte Teigstücke ebenso ausrollen, auf die Quiche legen. Ränder einrollen, festdrücken, mit restlicher Butter bestreichen. 25 Minuten backen.

Das Kochvideo im Schnelldurchlauf gibt es bei Facebook.